WALTER KLOPFT SPRÜCHE WAS RÖHRL SAGT, HAT IMMER SUBSTANZ. Zugewandt, bodenständig, bescheiden. So ist Walter Röhrl. Trotzdem ist er „Kult“, ob Röhrl das möchte oder nicht. Das könnte – neben seinen sportlichen Erfolgen – auch daran liegen, dass er nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Und so mit Witz und Schlagfertigkeit den Motorsport philosophisch auf den Punkt bringt. Viele seiner Zitate sind heute Klassiker. Wir haben die schönsten für Sie ausgewählt und Walter Röhrl gebeten, sie für uns zu kommentieren. „MAN KANN EIN AUTO NICHTWIE EIN MENSCHLICHESWESEN BEHANDELN – EIN AUTO BRAUCHT LIEBE.“ So ganz ernst kann Walter Röhrl es hier nicht gemeint haben, vor allem wenn man weiß, dass er seit 50 Jahren glücklich verheiratet ist. Aber er macht klar: „Es ist ein Teil meines Erfolgs, dass ich meine Autos liebe, und wenn ich auf der Straße durch ein Loch fahre, dann tut mir das weh.“ Der Beweis, dass ein Porsche eine Seele hat? 911 GT3 Modelle: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 19,2–17,3 · außerorts 9,9–9,5 · kombiniert 13,3–12,4 (NEFZ); kombiniert 13,0–12,9 (WLTP); CO₂-Emissionen in g/km kombiniert: 304–283 (NEFZ); 294–293 (WLTP) „BeimTraining in Monte Carlo habe ich versucht, mir jede Kurve zu merken. Nach dem Essen bin ich um 22 Uhr ins Bett gegangen – und die anderen sind in die Disco. Ich hatte nur ein Ziel: perfekt zu sein.“ Walter Röhrl – eine Spaßbremse? „Ja, ich war schon a bisserl ein Außenseiter, das hat man mir nicht direkt gesagt, aber die anderen haben schon einen gewissen Abstand gehalten. Ich war einmal nachts am Start bei einer Sonderprüfung, die um eine Viertelstunde verschoben wurde. Die anderen sind ausgestiegen und haben geraucht. Aber ich bin im Auto gesessen, hab das ‚Gebetbuch‘ vom Christian Geistdörfer nochmal und nochmal durchgearbeitet. Am Ende war ich 30 Sekunden schneller als die anderen.“ Walter Röhrl, eben ein Profi durch und durch. „Wenn ich gewinne, habe ich 5 Minuten Freude, wenn ich verliere, bin ich 14 Tage krank.“ Röhrl ist, das hat er immer zugegeben, ein schlechter Verlierer. Well, nobody’s perfect. „FÜR ALLES ÜBER 8 MINUTEN AUF DER NORDSCHLEIFE ZIEHE ICH KEINEN HELMAUF.“ „Die Zeit, in der ich viel zum Testen am Nürburgring war, da war alles, was über 8 Minuten ging, Spazierenfahren.“ Ob er heute einen aufsetzt? „Ja, ja, absolut.“ „Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen.“ Röhrl formuliert es nochmal zum Mitschreiben: „So wie der Gasfuß nach unten geht, muss der Drehzahlmesser synchron nach oben gehen.“ Dann fließen die Tränen auch waagerecht. Capiche? „Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davorsteht und Angst hat, es aufzuschließen.“ Man ersetze „Angst“ durch „Respekt“ und sofort wird verständlich, was der Meister meint. „Es gibt eben Autos, die sind kein Spielzeug, sondern brauchen eine gewisse sittliche Reife.“ Diese Reifeprüfung hat Röhrl schon lange bestanden. „Sind Sie sicher, dass Sie sich mich leisten können?“ Röhrl stellte diese Frage 1992 dem damaligen Porsche Vorstandssprecher Wendelin Wiedeking und fügte an: „Nicht wegen des Geldes, sondern wegen dem, was ich sage …“ „Eine Garage ohne Porsche ist ein ödes, leeres Loch!“ Ein Röhrl-Zitat, das eigentlich nicht von Walter, sondern genau genommen von Michael Röhrl ist, seinem älteren Bruder, der ihm diese Wahrheit immer wieder eingebläut hat. Auch hier war der große Bruder großes Vorbild. „Ich brauche keinen Hubschrauber, keine Yacht, kein Haus in Florida. Mir reichen mein Rennrad, eine Tour in den Bayerischen Wald und Mark für eine Brotzeit zum Glücklichsein.“ So bescheiden kennt man Röhrl. Ob die 10 Mark (oder Euro) heute noch für eine Brotzeit reichen? „Im Bayerischen Wald schon.“
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