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es dauert, egal wie steinig der Weg ist, ich verfolge mein Ziel stur bis zum Ende – bis ich es erreicht habe. Ist dieserWeg ans Ziel nicht manchmal hart? Teilweise ist es auch ein einsamer Weg, weil man immer auf sich allein gestellt ist. Man reist so viel, jede Woche ein anderes Land, lebt aus dem Koffer. Und dann möchte man gerne diesen Sieg, diese Freude, das Glück teilen, aber außer dem Team gibt es da niemanden. Genauso ist es, wenn man eine Niederlage einstecken muss. Man wünscht sich, dass man enge Vertraute hat, sich anlehnen, sich aussprechen kann, aber das geht dann nicht. Das ist der Tribut, den man zahlen muss. Was ist amwichtigsten beim Sport? Viel trainieren, Gelassenheit oder mentale Stärke? Ohne Training kommst du nicht weit. Man muss an seine Grenzen gehen, 1.000 Wiederholungen machen, auch an Tagen, an denen man sich nicht so gut fühlt. Und klar muss man gelassen bleiben, auch wenn man ein Match verliert. Und daraus lernen, es das nächste Mal besser zu machen. Am Ende ist Tennis Kopfsache. Wenn ich alles abschalte, auf dem Platz stehe und weiß, jetzt muss ich nochmal 100% draufsatteln, dann kann ich den Schalter umlegen. Und mich ganz auf den Moment konzentrieren, um den Punkt zu holen, weil es gerade ein Schlüsselmoment des Matches ist. Diese mentale Stärke, dieses Selbstvertrauen muss man haben, um erfolgreich zu sein. Ein Leben nur für den Sport. War das schon immer dein Ziel? Ich habe schon als Kind davon geträumt, Profi zu werden. Meine Eltern spielen beide Tennis, und so bin ich auch in den Sport reingekommen. Für mich gab’s von Anfang an immer nur den Plan A. Wenn ich jetzt so zurückschaue auf die letzten Jahre, dann bin ich auf jeden Fall stolz auf den Weg, den ich bisher gegangen bin. Gab es einen Sieg, bei dem du gedacht hast: Jetzt habe ich es geschafft? Als ich mein erstes WTA-Turnier in Deutschland gespielt habe, bekam ich Bonuspunkte, nachdem ich eine Top-Spielerin geschlagen hatte, und bin direkt von 0 auf 400 gesprungen. Da dachte ich: „Jetzt habe ich das erste offizielle Weltranglisten-Ranking, jetzt bin ich da angekommen. Mal schauen, was die Karriere so mit sich bringt. Und wie lange sie geht.“ Man weiß einfach nie, ob man verletzungsfrei bleiben wird. Man muss Glück haben, muss sich was trauen, aber ab dem Moment war das Gefühl da: „Okay, es hat begonnen.“ Sport ist Haltungssache, die Einstellung muss stimmen. Was unterscheidet einen Profi vomAmateur? Ein Amateur kann wie ein Profi diese Einstellung haben, das Beste rauszuholen. Aber ein Profi geht noch einmal näher an seine kompletten Grenzen. Profis hassen es zu verlieren, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, denn egal was ich mache, ich will immer die Beste werden. Egal wie lange VON 0 AUF 400. Wer je gesehen hat, mit welch großem Kämpferherz Angie Kerber auf dem Platz steht, wie sie fightet, wie sie dranbleibt, auch wenn es gegen sie läuft, der hat live erlebt, wie faszinierend Tennis sein kann. Mit dieser Einstellung hat sie viel gewonnen, nicht zuletzt die Herzen ihrer Fans. Heute blickt die erfolgreichste deutsche Tennisspielerin der letzten 20 Jahre auf eine große Karriere zurück, in der sie unter anderem 3 Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Wenn also jemand „Sportmade“ ist, dann Angie Kerber. Aufschlag Kerber: Zum Video unseres Interviews gelangen Sie direkt über den QR-Code. … UND 100% SPORTMADE: EIN GESPRÄCH MIT TENNIS-ASS ANGELIQUE KERBER. Welche Momente im Sport sind hart – und welche am schönsten? Die Trainingsphasen sind oft schwierig, wenn man aufsteht, Muskelkater hat, aber trotzdem weitermacht. Wenn man aber beim Turnier auf dem Platz steht und das Match gewinnt, vielleicht auch noch ein enges Match, wenn diese Emotionen hochkommen, die die Fans einem zurückgeben, und dann den Pokal hochhält … das sind die Momente, in denen ich weiß, wofür ich das alles mache, und für die ich jeden Tag auf dem Platz alles aus mir raushole. Was war dein größter Erfolg? Wimbledon 2018. Das war das Highlight meiner Karriere. Wimbledon wollte ich schon als kleines Kind gewinnen. Ich habe so viele Finals im Fernsehen gesehen. Und dann selbst dort zu stehen, als Titelgewinnerin auf dem Center Court, das war ein ganz besonderer Moment, den ich nie vergessen werde. Da hat sich gezeigt: Träume können wahr werden. Welche Niederlage hat dich in deiner Karriere weitergebracht? Ich habe 2015 bei den WTA-Finals das Halbfinale nicht erreicht, weil ich mir selbst unendlich Druck gemacht habe. Ich hätte einen Satz gewinnen müssen, um ins Halbfinale zu kommen, was ich dann nicht geschafft habe. Daraus habe ich gelernt, dass es nichts wird, wenn man sich zu viel Druck macht. „Man muss loslassen und sich sagen: Okay, wenn die Zeit reif ist, kommt der Erfolg automatisch.“ Jedenfalls, solange man hart arbeitet. Ein paar Wochen später habe ich die Australian Open gewonnen. Hattest du jemals das perfekte Spiel? Diese wenigen perfekten Spiele gibt es tatsächlich. Bei denen von Anfang bis Ende alles passt. Ich habe in Wimbledon mal gegen Kim Clijsters gespielt, da habe ich ein perfektes Match gespielt und 6:1, 6:1 gewonnen. Du bist eine Vollblutsportlerin. Was fasziniert dich an einem Porsche? Die Performance und die Power, die die Fahrzeuge ausstrahlen. Das merkt man, sobald man drinsitzt. Man spürt den Antrieb und die Stärke, die ein Porsche hat – und fühlt sich gleichzeitig sicher. Das macht Porsche so besonders. Wenn du den ganzen Tag Zeit hättest, mit welchem Porsche wärst du am liebsten unterwegs? Und in welcher Gegend? Ich glaube, ich würde ein 911 Cabriolet nehmen und irgendwo im Norden rumfahren, in der Gegend von Kiel, wo ich groß geworden bin. Ich würde amWasser entlangfahren und die Meeresluft genießen. Das wäre meine Traumgegend. 911 Carrera Cabriolet: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 12,9 · außerorts 7,6 · kombiniert 9,6 (NEFZ); kombiniert 10,8–10,4 (WLTP); CO₂-Emissionen in g/km kombiniert: 218 (NEFZ); 245–236 (WLTP) TRÄUME UND TRÄUMER 33

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